Ouya

Abseits von PlayStation, Xbox und Wii entwickelt sich momentan eine Kultur der Independent-Spielkonsolen. Die bedeutendste unter ihnen ist die Ouya, die vom gleichnamigen Unternehmen auf den Markt gebracht wird.

Ouya - Die Konsole

Die Ouya ist eine Konsole, die einen anderen Weg geht als die Big Player der Branche, die PlayStation, die Xbox und die Wii. Dies ist zunächst daran zu erkennen, dass die Ouya auf dem Betriebssystem Android basiert, das üblicherweise nur in Smartphones und Tablet-Computern zum Einsatz kommt. Außerdem ist es jedem Nutzer möglich, Spiele für die Ouya zu entwickeln und ohne die Beteiligung eines Publishers zu veröffentlichen. Am 25. Juni 2013 kam die Ouya in den USA in den Handel, in Deutschland war sie über Amazon und den Ouya-Shop ab dem 15. November des gleichen Jahres erhältlich.

Das Gehäuse der Ouya ist quadratisch mit jeweils 7,5 Zentimetern Seitenlänge, das Gerät wiegt 329 Gramm. Angetrieben wird die Konsole von einem aktiv gekühlten Tegra-3-Chip des Herstellers Nvidia. Darauf befinden sich ein Quad-Core-Prozessor mit 1,7 Gigahertz Taktfrequenz und ein 12-Kern-GPU mit 520 Megahertz. Der Arbeitsspeicher der Konsole beträgt 1 Gigabyte. In der Basisversion verfügt die Ouya über einen Flash-Speicher von 8 Gigabyte, der dank eines USB-Anschlusses mit einer externen Festplatte erweitert werden kann. Dem Datenaustausch dienen eine Bluetooth-Schnittstelle sowie ein WLAN-Anschluss. Per HDMI kann die Ouya mit Fernsehern verbunden werden, es wird eine Bildqualität bis 1080p unterstützt. Es ist geplant, ähnlich wie im Smartphone-Bereich jedes Jahr eine neue Generation der Ouya mit verbesserter Hardware auf den Markt zu bringen.

Da es Teil des Konzepts der Ouya ist, dass jeder Nutzer sie so verändern kann, wie er es möchte, lässt sich ihr Gehäuse dank vier handelsüblicher Schrauben ganz einfach öffnen. So kann man theoretisch seine eigenen Hardware-Komponenten in die Ouya einbauen. Auch beim Betriebssystem gilt diese Prämisse, da es sich bei Android um eine quelloffene Software handelt, die Entwickler nach ihren eigenen Vorstellungen verändern können. Jeder Nutzer der Ouya kann dank des kostenlosen Software Development Kit Spiele für die Konsole entwickeln und veröffentlichen. Nach Wunsch der Entwickler der Ouya sollen in der nächsten Zeit viele Peripheriegeräte auf den Markt kommen, die von externen Unternehmen gefertigt werden.

Zum Zubehör der Ouya gehört ein Controller, der kabellos mit der Konsole verbunden werden kann. Das Steuergerät verfügt über zwei Analogsticks, ein Steuerkreuz, vier Tasten auf der Vorderseite sowie vier Schultertasten. Auf der Frontseite befindet sich außerdem ein Touchpad, das es ermöglicht, dafür vorgesehene Spiele durch Wischgesten zu steuern. Zum Lieferumfang der Konsole gehören weiterhin ein HDMI-Kabel, zwei AA-Batterien, die für den Controller benötigt werden, sowie ein Netzteil. Beim Spielen verbraucht die Ouya 4,5 Watt, befindet sie sich im Standby-Modus, so beträgt der Stromverbrauch 1 Watt. Der letztere, relativ hohe Wert ergibt sich daraus, dass es möglich ist, ein pausiertes Spiel nach Beendigung des Standby-Modus sofort fortzusetzen.

Die Handhabung der Ouya ist simpel und für den sofortigen Einsatz gedacht. Der Anschluss an den Fernseher funktioniert ebenso problemlos wie die Verbindung mit den Controllern. Die Bedienoberfläche ist puristisch und deshalb sehr übersichtlich gehalten. Nimmt man die Ouya in Betrieb, muss man sich zunächst einen Account anlegen. Optional ist zudem die Hinterlegung von Kreditkarteninformationen für den späteren Kauf von Spielen möglich. Einige Titel sind bereits vorinstalliert, außerdem befindet sich eine App auf dem Gerät, mit der man auf den Ouya Store zugreifen kann. Auch der Streaming-Dienst TwitchTV ist mit einer App vertreten. Dank ihr kann man Videos der Plattform über die Ouya ansehen. Über Vevo ist das Anschauen von Musikvideos möglich, auch TuneIn Radio und iHeartRadio sind in die Angebotspalette integriert. Der Zugriff auf das Medienportals XBMC ist derzeit nur in den USA möglich, für Deutschland ist dies allerdings auch geplant.

Derzeit kostet die Konsole knapp 120 Euro.

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Ouya Geschichte

Im Juli 2012 wurde das Konzept der Ouya von Julie Uhrman, der Geschäftsführerin des Unternehmens Boxer8, das sich später in Ouya Inc. umbenannte, vorgestellt. Eine Woche später wurde eine Kampagne zur Finanzierung der Konsole auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter ins Leben gerufen. Das angestrebte Ziel von 950.000 US-Dollar konnte das Projekt innerhalb von nur acht Stunden erreichen, am Ende der Kampagne, nach 30 Tagen, stand der Zähler auf knapp 8,6 Millionen Dollar. Noch während die Kickstarter-Aktion im Gange war, kündigten diverse Spielentwickler an, Titel für die Ouya zu entwickeln. Ende Dezember 2012 erhielten interessierte Entwickler eine Konsole. An die rund 60.000 Personen, die bei Kickstarter mindestens 95 Dollar in das Projekt investiert haben, wurde die Ouya am 28. März 2013 ausgeliefert, der Verkauf begann in den USA am 25. Juni. In Deutschland war die Konsole seit dem 15. November 2013 zu haben.

Ouya-Spiele

Zur Zeit sind knapp 700 Spieletitel für die Ouya erhältlich, eine relativ große Menge davon setzt auf Retro-Grafik. Derzeit gibt es keine Spiele, die exklusiv für die Ouya erhältlich sind. Der Arena-Fighter „TowerFall“ wurde zwar im Juni 2013 ausschließlich für die Ouya herausgebracht, mittlerweile sind aber auch Versionen für PC und PlayStation 4 verfügbar. Somit sind sämtliche Ouya-Titel Adaptionen von Spielen für Smartphones oder andere Konsolen.

Ouya Store

Spiele für die Konsole können über den Ouya Store heruntergeladen werden. Eine Besonderheit der Ouya im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten ist es, dass jeder Titel zumindest kostenlos angespielt werden kann, bevor man ihn kauft. Dafür ist in Deutschland momentan nur die Bezahlung per Kreditkarte zugelassen. Gutscheincodes können allerdings via Paypal in britischen Ouya-Shop gekauft werden. Es gibt aber auch einige Spiele im Store, die komplett kostenlos gezockt werden können. Andere setzen auf das Free-to-Play-Modell, bei dem man etwa für Verbesserungen der Spielfigur bezahlen muss. Auch der Vertrieb in Form einzelner Episoden, wie es bei Adventure-Games immer mehr üblich wird, ist möglich.

Ouya Zubehör

Das wichtigste Zubehör für die Ouya ist der Controller. Bis zu vier der Steuerelemente können gleichzeitig angeschlossen werden. Unterstützt werden auch die Controller von PlayStation 3, Nintendo Wii und WiiU, der Microsoft Xbox 360 sowie diverse PC-Controller. Wichtig ist dabei allerdings, darauf zu achten, ob auch die jeweiligen Spiele damit kompatibel sind. In Kürze kommen offizielle Faceplates für die Ouya-Controller auf den Markt, mit denen die Farbgebung des Steuergeräts verändert werden kann. Anfangs werden die sechs Farben Orange, Pink, Weinrot, Blau, Hellgrün und Gelb erhältlich sein. Externe Hersteller bieten zudem Skins an, mit denen die Konsole optisch dem eigenen Geschmack angepasst werden kann.

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